Lernplakate und Wandzeitungen
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Abb.: Plakat zur Plakaterstellung von C. Ahlers |
Was versteht man unter Lernplakaten/ Wandzeitungen?
- Lernplakate (LP): dokumentieren Lernprozesse, können aber auch, genauso wie die Wandzeitung, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. LP unterstützen das behalten von Informationen. Zu unterscheiden sind individuelle Lernplakate und Lernplakate, die in Gruppenarbeit entstehen. Individuelle LP hängen an individuellen Orten wie z.B. über dem Bett, auf dem Klo, wohingegen Klassenlernplakate im Klassenzimmer hängen (Reinert 2006, S.32).
- Wandzeitungen (WZ): „Wandzeitungen sind großformatige, gut lesbare und anschaulich gestaltete Präsentationen von Arbeitsergebnissen.“ (Matthes 107)
Wandzeitungen/Lernplakate im Unterricht:
Wandzeitungen und Lernplakate können gut im Unterricht erarbeitet werden und schulen (vorwiegend) folgende Kompetenzen:
- Auswählen geeigneter Materialien
- Arbeiten in einem Team
- Übersichtliches Gestalten
- Einhalten eines Zeitplans (Reinert 2006, S.32f)
Folgende Dinge müssen bei der Erarbeitung mit Klassen beachtet werden:
- Inhalte gut strukturiert auf eine WZ/ LP zu bekommen, benötigt Übung! Eine Absprache mit anderen Fachlehrern ist hier sinnvoll
- Vorher mit der Klasse festlegen, welche Fachbegriffe auftauchen sollen
- Im Anschluss an das Erstellen des LP/ der WZ die Plakate vergleichen und reflektieren
- Inhalte visualisieren (Bilder auswählen, Diagramme erstellen, Karten skizziere etc.) muss gelernt werden
- Strukturierung und Reduzierung von Inhalten muss gelernt und geübt werden (Reinert, S.32ff)
Ein wichtiger Vorteil von Lernplakaten und Wandzeitungen:
- bei der Herstellung individueller LP/WZ kann der jeweilige Schüler die Präsentationsform (Mindmap, lineares Struktursystem, Skizzen, Bilder etc.) wählen, die ihm am meisten zusagt (Reinert 2006, S. 32ff).
Ein wichtiger Nachteil von Lernplakaten und Wandzeitungen:
- die ersten Lernplakate zu erstellen benötigt meist viel Zeit! Dennoch: Die Zeit, die hier in nachhaltiges Lernen, ist gut investiert!
Tipps und Tricks bzw. was bei der Erstellung von Lernplakaten und Wandzeitungen zu beachten ist:
- Texte sollten übersichtlich und optisch ansprechend gestaltet sein (aufgelockert durch selbst angefertigte Zeichnungen oder am Computer erstellte Bilder, Fotos etc.)
- es sollte bei einer WZ zuvor geklärt werden, wer die Zielgruppe ist
- lange Texte vermeiden
- übersichtliche Gliederung (Matthes, S. 107)
- lockere Sprüche, Bilder, eine ansprechende Gesamtgestaltung erregen die Aufmerksamkeit
- nur das Wichtigste stichwortartig auf das Plakat bringen
- mindestens DIN-A 3- Plakat, Schriftgröße mindestens 3 cm, Überschriften mindestens 5cm, Stiftbreite ca. 5mm, Groß- und Kleinschreibung verwenden, möglichst gerade schreiben (Reinert 2006, S.33ff)
- Farben haben verschiedene Wirkungen (rot= Verbot/ Gefahr; grün= positive Wirkung/Empfehlung) (Matthes, S. 123)
- Schüler überladen ihre Plakate gerne, deshalb: lieber mehrere Plakate mit verschiedenen Unterthemen herstellen lassen (Schallhorn, S. 122)
- Wenn die Schüler noch keine Virtuosen bei der Plakaterstellung sind, ist es hilfreich die Texte auf Papier zu schreiben (DinA-4, Streifen), die dann auf das Plakat geklebt werden.
Manuela Rehberger
Literatur
Matthes, W. (2002): Methoden für den Unterricht. 75 kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende.
Reinert, E. (2006): Lernplakate. Behalten fördern – Methodenkompetenz steigern und überprüfen. In: geographie heute, 27. Jahrgang, Heft 245, S. 32-36
Schallhorn, E. (2007): Erdkunde Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen, Berlin