Ziele


Ziele des Erdkundeunterrichts

Raumhandlungsfähigkeit zu vermitteln. Mit dem Raum sachgemäß, verantwortungsvoll und solidarisch umzugehen (Kultusministerium NRW 1992, 45).

Für den Geographieunterricht wird als oberstes und Richtziel weithin die "Raumverhaltenskompetenz" (H. KÖCK 1979; 1989 und 1999) anerkannt. Darunter wird die mentale und aktionale Fähigkeit und Bereitschaft zu effektivem und adäquatem erdraumbezogenen Verhalten verstanden (H. KÖCK 1999, S. 128). Damit sollen alle denkbaren Ziele des geographischen Unterrichts zusammengefasst werden. Sie sind als fachbezogene Qualifikationen zur Bewältigung von Lebenssituationen zu verstehen. Hauptquellen der Ziel-findung sind demnach gesellschaftliche Lebenssituationen und die Fachwissenschaft.

(Kestler 2002, 55)

Im Zuge der Kritik an der Raumverhaltenskompetenz, aber auch unabhängig davon wurden und werden alternative Richtzielbegriffe vorgeschlagen und verwendet. So fordert beispielsweise SCHULTZE (1996, S. 45) einen Katalog an übergeordneten Zielen mit inhaltlich konkreteren Aussagen und schlägt drei Blöcke vor:

  1. Grundfähigkeiten wie topographische Orientierung und Karten lesen.
  2. Qualifikationen für den privaten Bereich wie für Wohnungssuche, Wahl des Arbeitsplatzes oder für Reiseplanung und -durchführung.
  3. Qualifikationen für den öffentlichen Bereich wie die Fähigkeit und Bereitschaft zur Mitwirkung bei "Lebensfragen" wie Raumplanung, Umweltschutz, Entwicklungshilfe u.a.
(Kestler 2002, 56)

Die Gesamtheit und Komplexität der Ziele und Inhalte geographischer Schulbildung wird jedoch erfasst durch das oberste Ziel in den Geographielehrplänen der neuen Bundesländer: "Das geographische Bild der Erde, das zu raumwirksamen Denken und Handeln befähigt" (FLATH 1994, S. 25ff; MEINCKE 1995).

(Kestler 2002, 57,58)

"...Qualifikationen zu vermitteln, welche zur Bewältigung von gegenwärtigen und zukünftigen Lebenssituationen befähigen (Kestler 2002, 72)"

"Der Unterricht ist also nicht nach Fachstrukturen zu gliedern, sondern nach Qualifikationen. Qualifikationen setzen "arbeitendes", transferfähiges Wissen und problemlösendes Denken voraus" (Kestler 2002, 73).

Meiner Meinung nach haben alle diese Ziele einen großen Mangel: wichtiges Wissen, das nicht in Handlungen umgesetzt werden kann, wird nicht erfasst. Beispiel: die Erde ist nicht das Zentrum des Universums, eine Scheibe, die regungslos im Weltall hängt sondern eine Kugel, die mit hoher Geschwindigkeit um die Sonne kreist. Unter welchem der aufgeführten Ziele kann dieser Inhalt geführt werden? Unter keinem! Das Weltbild im Kopf der Schüler zu dem beispielsweise auch der Kontinentaldrifft, der Schalenbau der Erde, Vulkane, die Arbeit von Gletschern und vieles mehr gehört, wird von diesen Zielen nicht erfasst. Es gibt also meiner Meinung nach sehr wichtiges Wissen, das nicht in Handlungen oder Kompetenzen umsetzbar ist und dennoch seine Bedeutung im Erdkundeunterricht besitzt. (Michael Kostka)


Ziele des Biologieunterrichts

aus: „Biologie-Didaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe 1 und 2“ von Spörhase-Eichmann (Hrsg.).

"Die personale Ebene: Individuen erziehen und bilden
Biologieunterricht soll

  1. transferfähiges biologisches Basiswissen vermitteln
  2. neben Wissen auch Können vermitteln
  3. das Wahrnehmungs- Denk- und Sprachvermögen schulen
  4. zum sicheren Beherrschen kultureller Basiswerkzeuge beitragen
  5. ein grundlegendes Ich- Natur- und Wissenschaftsverständnis konstituieren
  6. zur Selbstbestimmungsfähigkeit und zur Emanzipation der gesamten Person beitragen
  7. das Denken in Modellen fördern
  8. zu einem reflektierten und emotionalen Umgang mit alle Lebewesen und der Natur erziehen
  9. eigenständiges, selbstgesteuertes und lebenslanges Lernen fördern
  10. berufliche Perspektiven eröffnen

Die gesellschaftliche Ebene: Zur gesellschaftlichen Entwicklung beitragen
Biologieunterricht soll beitragen

  1. zum Erhalt und zur Weiterentwicklung unserer demokratischen Gesellschaft
  2. zur Gesunderhaltung der Individuen
  3. zum Schutz der Umwelt
  4. zur Ökonomische Produktivität

Die fachwissenschaftliche Ebene: Die Biowissenschaften fördern
Biologieunterricht soll

Anlässe für eine Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses schaffen

Hanna Mecke


Ziele des Sachunterrichts

"Aufgabe des Sachunterrichts in der Grundschule ist es, die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung von Kompetenzen zu unterstützen, die sie benötigen, um sich in ihrer Lebenswelt zurechtzufinden, sie zu erschließen, sie zu verstehen und sie verantwortungsbewusst mit zu gestalten (Lehrplan Sachunterricht Grundschule 2008, 39)".
Durch sachunterrichtliche Fragestellungen und durch die Erarbeitung in Zusammenhängen fördert der Unterricht bei den Schülerinnen und Schülern

(Lehrplan Sachunterricht Grundschule 2008, 39)

SU

Kahlert 2005, 27


Sachunterricht sollte das Kind dabei unterstützen

Kahlert 2005, 29


Literatur

Kahlert, Joachim (2005): Der Sachunterricht und seine Didaktik.